An den Vorstand der Vereinigten Hamburger Wohnungsbaugenossenschaft (VHW)

Offener Brief an den VHW-Vorstand (26.02.2013)

Sehr geehrter Herr Hahn,
sehr geehrter Herr Quasnitza,

in den letzten Wochen haben wir von Ihnen keine Informationen zum aktuellen Sachstand der Wohnanlage ELISA erhalten.

Zu Ihrer Erinnerung, der uns bekannte Sachstand:

Das Gutachten des Büros Dittert und Reumschüssel hat nach über einem halben Jahr intensiver Untersuchung die Erhaltbarkeit des Hauses belegt, womit die Untersuchungsphase abgeschlossen war. Herr Hahn hat am 15.11.2012 bekundet, dass das Haus erhalten wird, wenn die Mehrheit der Bewohner sich dafür ausspricht (1). Am 17.12.2012 haben wir Ihnen die schriftlichen Willensbekundungen von 40 Mietern für den Erhalt der Wohnanlage übergeben (2).

Aufgrund dieses letzten Sachstandes waren wir umso mehr entsetzt, als Sie am 12.02.2013 über die Bild-Zeitung einen vollkommen anderen Sachverhalt verkündeten und noch am selben Abend den Abriss rechtskräftig beantragten.

Sie haben damit wieder einmal uns Mieter und die beteiligten Politiker in vollkommen inakzeptabler Weise vor den Kopf gestoßen und die Bemühungen des 5. Runden Tisches ad absurdum geführt.

Dieses Vorgehen ist, gerade für eine Genossenschaft, mehr als beschämend. Ihre Strategie der sozialen Erosion wurde zuletzt durch das Schreiben vom 07.02.2013 bestätigt:

Sie gaben zu, die Zwischenvermietung aufgrund mietrechtlicher Bedenken scheitern zu lassen. Das stellt einen Affront gegen die am Runden Tisch vereinbarten Lösungsvorschläge dar. Für uns und vor allem für unsere älteren Mitbewohner bedeutet das: kalte Wohnungen und explodierende Heizkosten. In den unbeheizten Wohnungen führen Feuchtigkeit und Schimmelbildung darüber hinaus zu einer weiteren Schädigung der Bausubstanz. Sie verzichten auf Mieteinnahmen, die für die Instandhaltung der Wohnanlagen verwendet werden könnten, und treiben gleichzeitig die Kosten für eine Instandsetzung in die Höhe.

Wir verstehen nicht, wie in einer Stadt mit dem erklärten Ziel, Wohnraum zu schaffen, vor dem Hintergrund der Wohnungsknappheit und steigender Mieten es nicht möglich ist, vorhandenen Wohnraum zu erhalten.

Wir bitten Sie um Stellungnahme zu folgenden Punkten:

  • Warum haben Sie, entgegen den Vereinbarungen des Runden Tisches, den Abrissantrag wieder gestellt?
  • Welche Ergebnisse haben die Verhandlungen mit der Stadt Hamburg über Fördermittel ergeben?
  • Warum werden von Ihnen die Vereinbarungen vom Runden Tisch ignoriert?
  • Warum wird nach wie vor nicht ernsthaft im Gespräch mit den Bewohnern geprüft, inwieweit das Gebäude auch mit einer sanften Sanierung erhalten werden kann?
  • Wie vereinbaren Sie es mit den Zielen der Genossenschaft, die leeren Wohnungen nicht zwischen zu vermieten?

Wir weisen Sie darauf hin, dass dieses Schreiben auch als offener Brief auf unserer Webseite www.rettet-elisa.de veröffentlicht ist.

Mieterinitiative “Rettet Elisa!”

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Eine Antwort auf An den Vorstand der Vereinigten Hamburger Wohnungsbaugenossenschaft (VHW)

  1. Meckelreither sagt:

    Wenn der Vorstand Zusagen gebrochen hat, dürfte eine Klage Aussicht auf Erfolg haben.
    Wie wär’s?

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