Kommentar zur Pressemitteilung der vhw vom 29.07.2014

Sollte die Investitions- und Förderbank  (IFB) tatsächlich den von der vhw favorisierten Ersatzneubau unterstützen, wäre dies ein fatales Signal:

  • Das bestehende Gebäude umfasst 122 Wohnungen, der geplante „Ersatzneubau“  hingegen 20 Wohnungen weniger. – Hierbei verwundert, dass die vhw erneut die konkrete Neubauwohnungszahl NICHT nennt. Warum?
  • Ein Ersatzneubau einschl. vorheriger Planungs-, Abriss- und Entmietungsmaßnahmen nimmt im Vergleich zu einer Sanierung mindestens die dreifache Zeit in Anspruch.
  • Nach dem von der vhw in Auftrag gegebenen Gutachten v. 24.05.2013 würde ein Abriss mit anschließendem Ersatzneubau 2.930 €/qm kosten, eine Sanierung hingegen nur 1.842 €/qm.
  • Hätten die verantwortlichen Funktionsträger der vhw das Gebäude nicht jahrzehntelang vernachlässigt, lägen die Sanierungskosten vermutlich noch weit niedriger.

Eine Förderung des Neubaus käme mithin einer Abwrackprämie gleich, die unzuverlässige Vermieter veranlassen könnte, im Vertrauen auf öffentliche Förderleistungen gleichfalls ihre Gebäude-Instandsetzungspflichten zu vernachlässigen.

Es wäre allen Beteiligten ungleich besser gedient, wenn die IFB die vhw zu soliden Sanierungsmaßnahmen veranlasste!

Mit der Behauptung, die Bezirkspolitik und die vormaligen Bewohner des Gebäudes stünden hinter der Neubauabsicht, vermittelt die vhw wieder einmal ein falsches Bild:

  • Ende 2012 haben sich über 2/3 der Bewohner schriftlich für die Sanierungsvariante ausgesprochen.
  • Die der vhw erteilten Abbruchgenehmigungen v. 25.02.2013 ergingen gegen den Willen des Bauausschusses: Dieser hatte die vhw ausdrücklich aufgefordert, an den sog. Runden Tisch zurückzukehren und mit den Mietern eine adäquate Lösung zu erarbeiten.  Auch der Bezirksamtsleiter Andy Grote hat auf einer öffentlichen Veranstaltung am 25.3.2014 das Abrissvorhaben der vhw bedauert.
  • Die vhw hat diese Willensbekundungen kategorisch ignoriert , es gab entgegen ihrer Behauptung zudem nur EINEN (!) sog. Workshop am 22.6.2013, dieser gestaltet unter der Prämisse eines Ersatzneubaus, d.h. die Diskussion von Sanierungsvarianten ließ der Vorstand Herr Hahn nicht zu.
  • Die erfolgte Einbindung der Bewohner als „umfangreich“ und als „gemeinsame Planung“ zu bezeichnen ist falsch (s. unsere Webseite). Denn ansonsten gäbe es keine Wohnungen ohne Balkon und es würde jeder Bewohner eine Rückkehrmöglichkeit an den jetzigen angestammten Platz erhalten. Letzteres wird aber an der Straßenseite Am Elisabethgehölz nicht der Fall sein, weil es dank der vhw-Planung nicht genügend kleine Wohnungen für alle Rückkehrer gibt.
  • Die Wohnanlage Elisa als nicht mehr zeitgemäß zu bezeichnen ist schlußfolglich inkorrekt, da die vhw diesen Zustand durch die vernachlässigte Instandhaltung über Jahrzehnte selbst verursacht hat. Die Genossen selbst bauten sich auf eigene Kosten Heizungsysteme und neue Bäder ein. Letztere sind– nach unseren neuesten Erfahrungen mit vorgeschlagenen Ersatzwohnungen – oftmals geräumiger als die der übrigen Bestandsbauten der vhw in Hamm! Diese Häuser bezeichnet die   VHW allerdings nicht als nicht zeitgemäß. Noch nicht.
  • Die Entmietungspraxis der vhw ist bereits 2006 im Hamburger Abendblatt (link zum Artikel) massiv kritisiert worden; der Vorsitzende des Mietervereins zu Hamburg hatte sie in einer Fernsehsendung  im April 2012 sogar mit der Entsorgung von Ungeziefer verglichen. Mutmaßlich zum Schutz der verbliebenen Mieter hat deshalb der Mieterverein mit der vhw im Juli 2013 die oft zitierte Rahmenvereinbarung getroffen.

Hieraus lässt sich nicht herleiten, die Lokalpolitik, der Mieterverein und die Mieterschaft befürworteten das geplante Abrissvorhaben.

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