Der Anlass

für das Patenschaftsprojekt

Schon 2012 belegte das Backstein-Wohnhaus „Elisa“ aus der Schumacher-Zeit den 1.Platz des online-votings „Hamburg, deine Bauten – was ist schön, was ist schützenswert?“ der Stadtwerkstatt Hamburg. Nun, ein Jahr später, haben bereits mehr als 5500 BürgerInnen für „Elisa“ abgestimmt und „Elisa“ ist noch immer das „beliebteste Gebäude“! (http:www.nexthamburg.de/stadtwerkstatt)

Diese Erkenntnis um den Wert des Hauses als architektonisches Erbe Hamburgs scheint allerdings an den entscheidenden politischen Stellen nicht angekommen zu sein, erst recht nicht bei der vhw.

Denn, seit zweieinhalb Jahre kämpfen die Mieter der Wohnanlage „Am Elisabethgehölz“ in

Hamburg-Hamm als Mieterinitative „Rettet-Elisa!“ um ihr Haus und ihre kleinen, preisgünstigen Wohnungen.

Obwohl am Runden Tisch 2012 mit allen Parteien und der Eigentümerin, der Vereinigten Hamburger Wohnungsbaugenossenschaft (vhw), eine Alternative entwickelt wurde, wie das Haus und die Wohnungen nachhaltig saniert und niedrige Mieten erhalten bleiben können, entschied sich die vhw für die lukrativere Neubau-Variante. Damit werden 122 Wohnungen vernichtet, voraussichtlich nur 102 entstehen mit Hilfe staatlicher Förderung.

Jedoch wird der Abriss „Elisas“ nicht von allen Bezirkspolikern und nicht vom Bauausschuss getragen. Auch ist die wirtschaftliche Notwendigkeit des Abrisses nicht nachgewiesen. Im Gegenteil, Gutachten belegen die Sanierungsfähigkeit zu üblichen Preisen, die sogar die Investitions- und Förderbank Hamburg finanzieren und subventionieren würde.

Das Entstehen des Patenschaftsprojektes:

Der Kampf um den Erhalt „Elisas“ ist also noch nicht beendet. Viele Mieter hielten jedoch die Unsicherheit nicht aus und sind ausgezogen. Da die Genossenschaft trotz ständiger Forderung die leeren Wohnungen seit 2011 nicht zwischenvermieten will, erschweren sich die „Lebensbedingungen“, so die Heizsituation,  für die verbliebenen Mieter. Um sie und ihren Durchhaltewillen zu unterstützen, riefen Freunde das Patenschaftsprojekt ins Leben!

Die Paten stehen stellvertretend für

  • Hamburgs Bürger, denen das rote Backstein-Hamburg am Herzen liegt und die insbesondere die Bauten der 1920/30er geschützt und instandgehalten wissen möchten;
  • Hammer Bürger, die die denkmalwürdige „Elisa“ erhalten wollen, weil sie das Gesicht Hamms ist, das sogar den 2. Weltkrieg überstand;
  • Bürger, die es sträflich und unverantwortlich finden, dass kleine und damit bezahlbare Wohnungen ohne Not vernichtet werden, angesichts von Wohnungsnot und Altersarmut, die gerade in Hamburg ansteigen wird;
  • Bürger, die verurteilen, dass eine Genossenschaft ihre Prinzipien verrät und ganze Lebensentwürfe von Genossen zerstört, denn Menschen treten gerade zum Schutz vor Miethaien in Genossenschaften ein;
  • Bürger, die sich in Initiativen organisieren, weil sie ihr Grundrecht auf Wohnen gefährdet sehen und sich der Profitmaximierung ausgeliefert fühlen.

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2 Antworten auf Der Anlass

  1. Thomas Schönberger sagt:

    Sie können mich gerne als Pate mit folgendem Text eintragen (Danke und freundliche Grüße!):
    Thomas Schönberger, VHW-Genosse, Angestellter
    Ich unterstütze den Einsatz der Initiative für ein aus stadthistorischen, städtebaulichen und architektonischen Gründen unbedingt erhaltenswertes, die Umgebung positiv prägendes Gebäude. Ich hoffe, das die VHW dieses konstruktive Engagement der Bewohner/innen positiv anerkennen kann.
    Deshalb mein Appell an die VHW und die Politik: Erhalten Sie dieses Stück Hammer Identität und erarbeiten Sie in Kooperation mit der Initiative einen Plan für eine den Gebäudebestand wahrende Modernisierung!

  2. Oliver Giese sagt:

    Ich bin selbst Bewohner des Elisabethgehölzes und unterstütze den Erhalt des Gebäudes ausdrücklich! Ich sehe es ganz genauso wie Sie, dass der bezahlbare Wohnraum unbedingt erhalten werden muss und sich unser schönes Stadtbild auch zukünftig so erhält.

    Mit freundlichen Grüßen

    Oliver Giese

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